Du willst deine nächste Präsentation rocken, haderst aber noch mit dem Einstieg? Dein Bauchgefühl hat recht – der Einstieg in eine Präsentation ist enorm wichtig. Denn während der ersten Sätze entscheidet sich beim Publikum, ob dein Vortrag als interessant oder langweilig wahrgenommen wird.
Aber worauf kommt es bei einem guten Einstieg an? Wie machen es die Profis? Hier erfährst Du meine besten Tipps für den Einstieg in deine Präsentation.
Der Einstieg ist wie ein Köder
Die ersten Sätze einer Präsentation entscheiden darüber, ob Du das Publikum für Dich einnimmst oder nicht. Am Anfang ist die Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft hoch. Alle halten inne und blicken neugierig zu dir. Dann fängst Du an zu sprechen.
Ist dein Einstieg langweilig, sinkt die Aufmerksamkeit und die Zuhörer nehmen eine desinteressierte und inaktive Haltung ein. Es wird schwer, ihre Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. Steigst Du hingegen überzeugend in deine Präsentation ein, sicherst Du Dir die Aufmerksamkeit des Publikums für den Rest des Vortrags.
Übrigens: Den einen überzeugenden Einstieg, der immer passt, gibt es nicht, vielmehr verschiedene Varianten davon. Wichtig ist, dass Du einen Einstieg wählst, der zu deinem Thema, deinem Publikum und deiner Art passt.
Einstieg in eine Präsentation: Was sollte man vermeiden?
Es gibt sprachliche Feinheiten, da schaltet das Publikum direkt ab. Folgende fünf Dinge solltest Du lieber vermeiden:
- Floskeln. Die hat das Publikum schon zu oft gehört
- Vorstellung. “Ich bin X und ich erzähle euch heute etwas über Y” klingt einfach nie spannend
- Komplexes Vokabular. Schon klar, ein Fachvortrag sollte entsprechende Fachwörter enthalten. In den ersten Sätzen müssen die aber in der Regel nicht vorkommen. Gestalte den Einstieg auch bei Fachvorträgen so, dass das Publikum an die Materie herangeführt wird. Je lebensnaher der Einstieg, desto eher wird Dir gelauscht.
- Viele Adjektive. Es ist nicht leicht, langen Sätzen mit vielen Adjektiven zu folgen. Kurze, prägnante Sätze sind besser, denn mit ihnen baust Du Spannung auf.
- Den Einstieg aus dem Ärmel schütteln. Das ist wohl der größte Fehler, der bei Präsentationen vorkommt. Dabei ist der Einstieg – genau wie das Ende deiner Präsentation – eine entscheidende Schlüsselszene deines Vortrags. Nimmt Dir genug Zeit, um Dir einen guten Einstieg zu überlegen und bereite ihn perfekt vor.
Varianten für den Einstieg: So fängt Deine Präsentation spannend an
Für den Einstieg in deinen Vortrag gibt es verschiedene bewährte Varianten. Überleg Dir welche davon für dein Thema, dein Publikum und vor allem für deine Art des Präsentierens am ehesten funktioniert und adaptiere sie.
Einstiegs-Variante #1: Der aktuelle Einstieg
Manchmal lassen sich aktuelle Geschehnisse aus Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft auf das Präsentationsthema beziehen. Als aktuell gelten Meldungen der letzten Wochen, es muss nicht tagesaktuell sein.
Eine entsprechende Headline oder der passende Zeitungsartikel könnte dann als Aufhänger für deinen Vortrag dienen. Du kannst auch den Titel der Präsentation entsprechend anpassen.
Einstiegs-Variante #2: Der veranschaulichende Einstieg
Anstatt zu erzählen, zu erklären und zu beschreiben, demonstrierst Du dem Publikum, worum es Dir geht. Weil dieser Einstieg für Präsentationen eher ungewöhnlich ist, folgt Dir das Publikum gebannt.
Du hast dafür mehrere Möglichkeiten:
- Ein Bild oder einen kurzen Film zeigen
- Ein Schaustück hochhalten
- Etwas zeichnen
Einstiegs-Variante #3: Der witzige Einstieg
Humor ist eine subjektive Sache, deshalb sollte diese Einstiegs-Variante gut überlegt sein. Es geht nicht darum, einen Witz zu präsentieren. Sondern darum, humorvoll in das Thema einzuleiten.
Wenn Du der Typ dafür bist, fällt dir bestimmt etwas Passendes ein. Wenn dir nichts einfällt, ist dies nicht der richtige Beginn für deinen Vortrag.
Einstiegs-Variante #4: Der fragende Einstieg
Die Frage kann rhetorischer Natur oder komplett ernst gemeint sein. Allein die Tatsache, dass Du fragst, lässt dein Publikum aufhorchen. Nach einer kurzen Wirkpause solltest Du die Antwort nachliefern und mit der Präsentation fortfahren.
Einstiegs-Variante #5: Der klassische Einstieg
In jedem Fachgebiet gibt es Autoritäten oder gar Koryphäen, die es sich zu zitieren lohnt. Teilweise lassen sich auch fachfremde Zitate auf das eigene Vortragsthema anwenden. Mit einem Zitat beweist Du dem Publikum beim Einstieg, dass Du Dich mit Fachleuten auseinandergesetzt hast.
Übrigens musst Du dem Zitat nicht zustimmen. Du kannst es auch als provokative These anwenden, die im Zuge des Vortrags widerlegt wird.
Einstiegs-Variante #6: Der persönliche Einstieg
Hier bei geht es nicht um eine Vorstellung, sondern um ein persönliches Erlebnis. Noch besser, wenn es ein Erlebnis ist, das viele Menschen hatte oder eines, das sehr ungewöhnlich ist.
Ein solches Beispiel aus deinem eigenen Leben suggeriert dem Publikum, dass Du genau weißt, wovon Du redest. Der Praxisbezug steigert deine Glaubwürdigkeit und Kompetenz.
Einstiegs-Variante #7: Der überraschende Einstieg
Am 9. Januar 2007 um 9:41 Uhr sagte Steve Jobs, Gründer von Apple, folgenden Satz: “Heute wird Apple das Telefon neu erfinden!” Das Publikum staunte. Heute, Jahre später, erinnert sich die Welt immer noch an diesen Einstieg in eine Präsentation, die die Welt verändern sollte.
Wahrscheinlich bist Du kein zweiter Steve Jobs und wahrscheinlich präsentierst Du nichts Revolutionäres – aber vielleicht gibt es einen überraschenden Satz, mit dem Du deine Präsentation eröffnen kannst?
Präsentation beginnen – Übung macht den Meister
Für den Einstieg in eine Präsentation gibt es verschiedene Varianten, die sich unter Profis bewährt haben. Aber egal wie Du in deine Präsentation einsteigst, nimm Dir ausreichend Zeit, um an den ersten Sätzen zu feilen. Denn sie entscheiden darüber, ob Du das Publikum fesseln kannst.
Wenn Du deinen Vortrag geschickt eröffnest, ist Dir ein gespannt und aufmerksam zuhörendes Publikum gewiss.